Bei der Abstimmung im Kreistag am 5 Oktober hat sich die UWG-Fraktion im Kreistag Höxter, gegen einen Nationalpark Egge ausgesprochen.

Seither ist die Debatte über den Nationalpark sehr emotional, manchmal zu emotional, geführt worden.

Die Befürworter haben mit Ihrer Unterschriften Aktion die nötige Stimmenanzahl für das Bürgerbegehren erreicht. Auch wir sind einige Male von Ihnen angesprochen worden, leider waren es nur Suggestivfragen und keine Aufklärung über Vor- und Nachteile eines Nationalparks.

Die Egge ist zurzeit ein Naturschutzgebiet. Naturschutzgebiete sind rechtsverbindlich festgelegte Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in einzelnen Teilen erforderlich ist.
Damit ist gemeint, dass es um die Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten geht.
Gleichzeitig sind wir jedoch der Ansicht, dass wir in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft für unsere Flächenverhältnisse genügend Wald-Nationalparke in Deutschland haben. Nationalparke sind als Großschutzgebiete eine besondere Art der Unterschutzstellung. Darum ist es unserer Einschätzung nach nicht zielführend, diesen Status, so wie es zurzeit vielerorts geschieht, schon fast inflationär anstreben wollen. Man muss sich deshalb schon die Frage stellen, ob z.B. zum Kellerwald und Eifel ein weiterer Nationalpark entstehen muss, um dem grundsätzlich sinnvollen Nationalparkgedanken im Bundesnaturschutzgesetz Rechnung zu tragen. In NRW hat das Umweltministerium außerdem offenbar auch keine nachvollziehbare Vorstellung darüber, was eigentlich geschützt werden soll. Es geht nicht um bestimmte Naturräume, es geht nicht um bestimmte Waldgesellschaften, es geht offenbar nur um den Stempel „Nationalpark“, egal wo.

Die Natur sich selbst überlassen- das ist einer, das ist DER Gedanke eines Nationalparks.

Nicht der stillgelegte Wald, sondern eine multifunktionale Forstwirtschaft, die die Veränderung des Klimawandels berücksichtigt, die wissenschaftlich basiert ist und dabei auch die wichtige Nutzung des Holzes als klimaschonenden Baustoff der Zukunft anerkennt, muss das Leitbild zukünftiger Waldwirtschaft sein und ist das Gebot der Stunde.
Ein Nationalpark hat nichts mit Naturschutz zu tun, vielleicht sogar eher das Gegenteil.

Zudem stehen unsere Wälder vor gewaltigen Herausforderungen: Der klimaangepasste Waldumbau und die Wiederbewaldung von Kahlflächen wird noch für Jahrzehnte eine Mammutaufgabe bleiben, von deren Umsetzung letztlich die gesamte Gesellschaft profitiert. Denn nur zukunftsfähige Wälder können nachhaltig zum Klimaschutz beitragen, die biologische Vielfalt bewahren, Erholung, Rohstoff und Energie bereitstellen. Solche Wälder entstehen durch aktives Handeln.

In den letzten Jahrzehnten wurde immer wieder darauf hingewiesen, wie schlecht es um unsere Wälder bestellt ist. Daraufhin wurden Abermillionen Euro für den Schutz des Waldes ausgegeben, sei es um gesunde Bäume vor den kranken zu schützen, sei es um Orkanschäden zu beseitigen oder um Aufforstung mit Bäumen, die dem Klimawandel besser widerstehen, zu betreiben. Das ist für uns Naturschutz.

Wir brauchen ein Forstamt und keine Nationalparkverwaltung!

Interessant ist, nebenbei bemerkt, dass für den Nationalpark ein neues Amt geschaffen wurde. Dieses Amt wird eine neue Flut von Vorschriften, Erlassen und Verboten bestimmen – das Gegenteil von Bürokratieabbau. Kosten, die dem Minister egal sind.

Durch die Arbeiten des Forstamts und der Waldbauern in den letzten Jahren, hat die Artenvielfalt im Naturpark Egge ein sehr hohes Niveau erreicht, dies kann durch einen Nationalpark nicht verbessert werden.
Wir finden, wandern durch einen Wald (Naturschutzgebiet), der artenreich und gesund ist, ist uns lieber als durch einen Nationalpark der mit durch Borkenkäferbefall abgestorbenen Fichten, Bruchholz und über Brachflächen zu wandern.

Ein gesunder Wald ist ein besserer Klimaschützer als ein sich selbst überlassener Nationalpark, der Jahrzehnte oder mehr benötigt um sich eventuell selbst zu heilen.

Wir sind der festen Überzeugung, dass wir unsere Klimaschutzziele nur erreichen können, wenn wir Klimaschutz und Biodiversitätsschutz gleichermaßen berücksichtigen. Die Waldpolitik muss diese Zusammenhänge erkennen und die gesellschaftliche Bedeutung einer nachhaltigen regionalen Holznutzung anerkennen. Ohne eine aktive Waldbewirtschaftung sind auch die Ziele des Green Deals nicht erreichbar.

Dann hat noch irgendjemand den Tourismusaspekt mit gut 1.Million Besuchern ins Spiel gebracht – woher diese Zahlen stammen ist uns ein Rätsel

1 Mio auf 360 Tage aufgeteilt ergibt täglich 2777 Besucher, das kann doch keiner glauben!

Neben den oben genannten Aspekten ist das Areal auf dem Eggekamm aufgrund der geringen und zerrissenen Flächen, ungeeignet für einen Nationalpark, deshalb soll die Egge Naturschutzgebiet bleiben und kein Nationalpark werden.

Die UWG-Fraktion im Kreistag Höxter und der UWG-Kreisverband haben sich wieder
gegen einen Nationalpark Egge aussprechen.